
Noch 9 Tage bis zur Wahl – wohin geht die Reise?“
Pressemitteilung 15.02.2025
Die moderierte Gesprächsreihe „Sprechen wir über Deutschland“ der evangelischen Kirchgemeinde Gertenbach ist bei der „Bundeszentrale für politische Bildung“ (bpb) als einer von „1000 Räumen für Demokratie“ gelistet.
Am 14.02.2025 beschäftigten sich die 11 Teilnehmenden (TN) aus Gertenbach, Witzenhausen und Ziegenhagen mit der „Bundestagswahl 2025“. Als methodische Basis wurde der Wahl-o-Mat genutzt. Zu Beginn bildeten die TN per Handzeichen ein numerisches Meinungsbild zu 38 Thesen ab: „Stimme zu – neutral – stimme nicht zu“
In der Folge wurden ausgewählte Fragen exemplarisch erörtert.
So etwa, ob Deutschland die Ukraine weiterhin militärisch unterstützen soll. Mehrheitlich wurde dies befürwortet, jedoch in Frage gestellt, inwieweit man in Deutschland bereit ist, dies mit aller Entschlossenheit zu tun und dafür auf ein Stück Wohlstand zu verzichten. Und wie das Votum ausfällt, wenn etwa die USA die Ukraine „fallen lässt“ und gemeinsame Sache mit Russland macht.
Bei der Frage nach der fortgesetzten finanziellen staatlichen Förderung des Ausbaus der erneuerbaren Energien kam zur Sprache, wie bedeutsam ein paralleler massiver Ausbau der Energie-Speicher-Kapazitäten ist. Auch wurde vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels mit seinen bereits jetzt dramatischen Auswirkungen appelliert, das Thema ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen.
Zur Frage nach einem generellen Tempolimit auf Autobahnen wurden eine Reihe positiver Effekte aufgelistet: entspannteres Fahren – weniger Aggressivität, weniger Staus, weniger Unfälle und Verkehrstote, weniger CO2-Verbrauch. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass sich bereits heute jeder einzelne freiwillig eine eigene Höchstgeschwindigkeit setzen könnte.
Bei der höheren Besteuerung von Einkommen wurde auf die Bedeutung einer differenzierten Betrachtung hingewiesen. So sei es unterschiedlich zu bewerten, ob es sich um „redlich erarbeitetes“ Einkommen handele oder um Gewinne aus Spekulationsvermögen. Bei Erbschaften sei auch die Frage der Re-Investition zur Fortführung mittelständischer Betriebe von Bedeutung.
Insgesamt bewährten sich einmal mehr die Gesprächsregeln:
- Jede subjektive Wahrnehmung und Meinung ist okay
- Alle haben dieselbe Redezeit und wir hören uns gegenseitig zu
- Andere Redner oder Beiträge werden nicht angegriffen
- Wir halten unterschiedliche Meinungen aus
Die Gruppe verständigt sich darauf, sich mit dem überaus bedeutsamen Thema „Migration – Asyl – Integration“ beim nächsten Treffen zu beschäftigen und hierfür die gesamte Seminarzeit zu verwenden, um dem komplexen Thema zumindest ansatzweise gerecht zu werden.
Dr. Christian Schäfer, Michael Glameyer | Kontakt: Christian.Schaefer@ekkw.de oder mg@glameyer.de