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Sprechen wir über Deutschland

Sprechen wir über Deutschland

Unse­re Wer­te asym­me­trisch ver­tei­di­gen!

„Wir“ leben in Deutsch­land seit Ende des 2. Welt­krie­ges– Gott sei Dank – in Frie­den.

Die­ser jedoch sei trü­ge­risch, so erfah­ren wir von Frie­dens­for­schern, Par­la­men­ta­ri­ern und Jour­na­lis­ten im DLF-Pod­cast „Ver­tei­di­gungs­wen­de“ vom 12.3.2025. Russ­land sei nach der geplan­ten Erobe­rung der Ukrai­ne zuzu­trau­en, wei­te­re Län­der anzu­grei­fen, zumal sie hier­zu neu­er­dings auf Rücken­de­ckung der USA hof­fen dür­fen. Hybri­de rus­si­sche Angrif­fe wie Cyber­at­ta­cken auf kri­ti­sche Infra­struk­tur und Fake-Kam­pa­gnen sei­en längst an der Tages­ord­nung und näh­men rasant zu. Wir müss­ten unse­re Ver­tei­di­gungs­fä­hig­keit schleu­nigst wie­der­her­stel­len, so die DLF-Exper­ten­run­de.

 „Wir?“ — frag­ten sich die 10 Teil­neh­men­den (TN) des Semi­nars „Spre­chen wir über Deutsch­land“ (SwüD) am 18.3.2025 in Ger­ten­bach. „Wer sind ‚wir‘ und ver­bin­det uns etwas, das wir zu ver­tei­di­gen hät­ten? „Ja!“ lau­te­te die über­ra­schen­de Ein­sicht. Wir alle 10 TN wol­len NICHT in einer Welt des Putin oder der Trump, Musk und Van­ce leben, wo wie­der das Recht des Stär­ke­ren gilt! Men­schen­rech­te, christ­li­che Wer­te der Soli­da­ri­tät wo der Stär­ke­re dem Schwa­chen hel­fen soll und schließ­lich um Demo­kra­tie mit klar defi­nier­ten Grund­wer­ten, ein­klag­ba­rem Min­der­hei­ten­schutz, Viel­falt und Gewal­ten­tei­lung — hier­zu bekann­ten sich uni­so­no alle 10 TN. Und eben­so ein­deu­tig, dafür ein­zu­tre­ten und die­se Art der Frei­heit zu ver­tei­di­gen.

Wenn die mili­tä­risch unter­le­ge­ne Ukrai­ne der rus­si­schen Armee seit 3 Jah­ren wider­steht, dann hat dies auch mit der Resi­li­enz der ukrai­ni­schen Zivil­be­völ­ke­rung zu tun, die das unsäg­li­che Leid mit­trägt.

Und wenn Ger­ten­ba­cher Semi­nar-Teil­neh­men­de über ihren Bei­trag spre­chen, geht es natür­lich nicht um Waf­fen. Es geht um die Besin­nung, um Ver­stand, Herz, Wort und Aus­tausch. Um asym­me­tri­sche Ver­tei­di­gung. Um das offe­ne Bekennt­nis, die­se unver­hoh­len aus­ge­leb­te neue Bru­ta­li­tät nicht wider­stands­los hin­neh­men zu wol­len. Das sind „wir“. Das ver­bin­det uns über alle Unter­schie­de hin­weg. Es gibt welt­weit sicher­lich vie­le von „uns“. Und gemein­sam kön­nen wir vie­les bewir­ken. Dar­auf kommt es jetzt an!

Inte­gra­ti­on — auf ein gutes Mit­ein­an­der!

Deutsch­land ist das Ziel­land vie­ler Men­schen, die vor Krieg, Ver­fol­gung und Hun­ger flüch­ten und hier Asyl bean­tra­gen. Ein Rechts­an­spruch, der in unse­rem Grund­ge­setz Arti­kel 16a garan­tiert wird.

Die zuneh­men­den Kri­sen in der Welt las­sen kaum ver­mu­ten, dass sich die Flucht­ur­sa­chen in nähe­rer Zukunft von allei­ne erle­di­gen. Das bedeu­tet, dass „wir“ in Deutsch­land auch in Zukunft gro­ße Inte­gra­ti­ons­leis­tun­gen zu voll­brin­gen haben wer­den. Deren Ziel muss es sein, die Geflüch­te­ten „unter­schied­li­cher kul­tu­rel­ler, eth­ni­scher, sozia­ler und sprach­li­cher Her­kunft in unse­re bestehen­de Gesell­schaft mit glei­chen Rech­ten und Pflich­ten ein­zu­glie­dern und ein gutes mensch­li­ches Mit­ein­an­der zu errei­chen“.

Nun gibt es gro­ße Unter­schie­de hin­sicht­lich der Fra­ge, wer sich wie vie­le und „wel­che“ Flücht­lin­ge in Deutsch­land wünscht. Das Spek­trum reicht von: „All refu­gees are wel­co­me – Gren­zen auf!“ bis „Das Boot ist voll – Gren­zen dicht machen“.

Sicher ist jedoch, dass „wir“ uns die­ser Auf­ga­be und die­sem The­ma stel­len müs­sen, denn spä­tes­tens die letz­ten Wah­len zei­gen, dass andern­falls rechts­ra­di­ka­le Par­tei­en und ande­re extre­me Kräf­te wei­ter erstar­ken und unse­re Frei­heit, die Demo­kra­tie und den Rechts­staat exis­ten­zi­ell bedro­hen.

Eben­falls die Erfolgs­ge­schich­te der Zuwan­de­rung von Fach­kräf­ten hängt vom Gelin­gen der Inte­gra­ti­on ab. Eine Zuwan­de­rung, die wir am Indus­trie­stand­ort Deutsch­land – schon aus demo­gra­phi­schen Grün­den – in den kom­men­den Jah­ren drin­gend brau­chen. Allein bis 2027 gehen laut Stu­di­en 283.000 mehr Beschäf­tig­te in Ren­te als nach­rü­cken. Neben der Ver­ein­fa­chung der Büro­kra­tie und der geziel­ten Abschaf­fung von Hemm­nis­sen, kommt es neben der fach­lich-beruf­li­chen auf die sozia­le Inte­gra­ti­on an. Die Fach­kräf­te und ihre Fami­li­en müs­sen sich hier will­kom­men und wohl­füh­len, um dau­er­haft in Deutsch­land zu blei­ben.

Die Semi­nar-TN stimm­ten dar­in über­ein, dass bei den anste­hen­den Inves­ti­tio­nen, die durch die Ände­rung des Grund­ge­setz­tes nun­mehr mög­lich sind, auch die wich­ti­ge gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be der Inte­gra­ti­on bedacht wer­den muss. Nen­nens­wer­te Res­sour­cen soll­ten hier akti­viert und haupt­amt­li­ches sowie ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment unter­stützt wer­den. Denn eines ist auch klar: je bes­ser wir alle hier gut mit­ein­an­der aus­kom­men, umso bes­ser!